Kunst-LK in Paris

Nach einer ca. 3-stündigen Zugfahrt im Kinderabteil kamen wir zu siebt mit Frau Magenheim-Gegg am Gare de l´Est an. Mit dabei war Robbie Regio, eine Spielzeugeisenbahn und unser Maskottchen für die Reise, das uns netterweise vom Zugpersonal geschenkt wurde. Das Pariser Metrolabyrinth und das darin herrschende Menschengewimmel machten unsere erste Metrofahrt aufregend. So kamen wir direkt zum ersten Ausflugsziel: Die Villa la Roche-Jeanneret von Le Corbusier. Zunächst bestaunten wir das in den Jahren 1923-25 erbaute Haus von außen. Natürlich kannten wir es bereits aus den unzähligen im Kunstunterricht gesehenen Bildern, aber direkt davor zu stehen erzeugte ein ganz anderes Gefühl. Auch die ausgiebige Betrachtung der Innengestaltung war sehr interessant und es fühlte sich schon fast so an, als wären wir Le Corbusier selbst. (Dieses Gefühl wurde verstärkt durch die LC-Brillen, die wir aufsetzen sollten, um so in die Rolle des Architekten zu schlüpfen.).

Zur Stärkung gab es danach einen kleinen, typisch französischen Snack aus der nah gelegenen Boulangerie (Bäckerei). Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel, welches, nebenbei bemerkt, besser als erwartet war (sehr gutes Frühstück und saubere Zimmer), ging es schon weiter zum nächsten Ziel: dem Louvre. Leider hatten wir hier nicht die Zeit alles anzuschauen, aber die Kunstwerke, die wir betrachtet haben, waren umwerfend. Darunter waren einige Gemälde von Leonardo da Vinci, Caravaggio, oder die Nike von Samothrake, verschiedene Statuen von Michelangelo, eine Büste von Bernini und natürlich die Mona Lisa. Die Skulptur „Milons Tod“ von Pierre Puget haben wir besonders intensiv betrachtet, da es unsere Aufgabe war, diese Figur zu zeichnen (gelungen oder nicht, spielt hier keine Rolle). Anschließend hatten wir freie Zeit, in der wir uns in kleine Gruppen aufteilten und die Stadt erkundeten. Um 22 Uhr trafen wir uns alle nochmal im Hotel und gingen dann zu Bett.

Am nächsten Tag ging es, nach einer kurzen Shoppingtour, zum zweiten Gebäude von Le Corbusier: Seine eigene Wohnung und sein Atelier, die sich direkt neben dem Prinzenpark (Stadion von PSG) befindet. Dort haben wir die u21 Rugby Mannschaft von Paris getroffen, übrigens komplett in Pink gekleidet! Die Wohnung an sich war gut besucht und hatte ihre schönen Seiten, aber auch ihre Macken (mitten im Schlafzimmer steht ein Bidet, das dazugehörige WC aber ist einige Meter weiter, in einer Nische untergebracht; Sein Ehebett erinnert an ein Krankenhausgestellt auf hohen Füßen, die zugunsten eines besseren Ausblicks notwendig waren). Kam Le Corbusiers Mutter zu Besuch, so durfte sie in das eigens für sie konzipierte Zimmer auf dem Dach wohnen. Von hier hatte sie einen direkten Blick ins Stadion. Auf diese Weise wurde sie bestens unterhalten und LC sparte Geld für die im Stadion ausgetragenen Spiele. Danach hatten wir noch etwas Freizeit, bevor es wieder nach Hause ging. Die Rückfahrt war sehr abenteuerlich, denn in Frankreich streikten die Lokführer und in Deutschland ging eine Oberleitung kaputt. Nach einer laaaangen Wartezeit wurde doch noch ein Zug nach Straßburg gestellt, in dem wir glücklicherweise Sitzplätze ergattern konnten. Dort kamen wir gegen 22:30 Uhr an und unsere Wege trennten sich. Ob mit dem Auto weiter nach Hause, ob mit der Bahn oder bei der Oma in Frankreich übernachtet, letztendlich kamen wir alle heil zu Hause an und hatten trotzdem eine schöne Zeit in Paris gehabt!
Text:   Kunst-LK KS1
Fotos: S. Magenheim-Gegg