Sonntagabend, 17:30 Uhr. Neue Aula der Universität. Die Schüler*innen des Musikprofils (9a) sitzen auf ihren Plätzen und warten darauf, dass es losgeht. Gemeinsam sitzen sie oben auf der Empore und können den gesamten Konzertsaal überblicken.
Es sind leider nur drei Schüler mitgekommen, da es Sonntagabend ist und das Ganze sehr kurzfristig geplant werden musste. Frau Hatzfeld hat für ihre Schüler die allerletzten Karten bekommen, die überhaupt zu haben waren.
Im ersten Teil des Konzerts spielt das Aurora Orchester ein Klavierkonzert von Beethoven – gemeinsam mit dem Klaviersolisten Jan Lisiecki. Besonders beeindruckt das tolle Zusammenspiel zwischen Pianist und Orchester – hier wird auf höchstem Niveau musiziert. Der Pianist spielt außergewöhnlich schön, arbeitet Kontraste heraus und artikuliert sehr sauber. Das Publikum ist begeistert, auch über die Zugabe, die der Pianist am Ende spielt: Chopin. Wohlgemerkt auswendig!
Im zweiten Teil des Konzertes spielt nur das Orchester. Wie bereits im Programm angekündigt, spielt es ebenfalls auswendig! Wir dürfen zunächst die Uraufführung eines zeitgenössischen Werkes erleben. Es ist spannend und kurzweilig und enthält ungewöhnliche Elemente, da die Orchester-musiker zwischendurch singen und reden. Das Publikum findet jedoch Gefallen an dem ungewöhnlichen Stück, in dem sich auch Strukturen wie die einer Fuge erkennen lassen. Die Komponistin Héloise Werner kommt nach dem Werk kurz begeistert nach vorne. Kein Zweifel, auch ihr muss die Aufführung ihres – extra für dieses Orchester komponierten – Werkes gefallen haben!
Als letztes spielt das Orchester Beethovens 5. Sinfonie, ebenfalls wieder auswendig. Die sogenannte „Schicksalssinfonie“ haben wir in den letzten Wochen im Unterricht behandelt, doch so können wir die Sinfonie noch einmal komplett anders erleben. Das Publikum und auch wir selbst sind begeistert. Die Sätze werden meisterhaft gespielt. Am Ende spielt das Orchester auch noch eine besondere Zugabe: Der letzte Satz der 5. Sinfonie wird ein weiteres Mal musiziert, nur jetzt verteilt sich das Orchester im Raum. Neben uns steht eine Spielerin mit ihrer Violine. Ein wirklich herausragendes Erlebnis, auf diese Weise ein Teil des Orchesters zu werden.
Nach dem Konzert gehen wir alle mit Beethovens Sinfonie im Ohr nach Hause.
Ein großer Dank gilt dem Freundeskreis des DBG, der unsere Ausgaben zu 50% übernehmen wird und an Frau Hatzfeld, die sich um die Organisation der Karten gekümmert hat. Es war ein ganz besonderes Konzert der Meisterklasse.
Text: Paul Heilmann (Klasse 9a)