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Der nächste Schritt ist die Gründung eines Vereins

Das Haus der Begegnung in der Hauptstraße 82 ist eine Erfolgsgeschichte. Das lässt sich fast zwei Jahre nach der Eröffnung feststellen. Eine Umfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern hat ergeben, dass über 80 Prozent die Einrichtung weiterempfehlen würden, 75 Prozent sind mit den Angeboten und der Umsetzung sehr zufrieden. Mit dem Haus der Begegnung ist es gelungen, sowohl bei den Gruppenleitungen als auch bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Personen anzusprechen, die bisher (noch) nicht in anderen ehrenamtlichen Gruppen aktiv sind (rund 50 Prozent der Befragten).

Originäres Ziel des Leuchtturmprojektes war die Schaffung eines zentralen Raumes der Begegnung für alle Eppelheimerinnen und Eppelheimer. Insbesondere der generationenübergreifende Austausch zwischen alteingesessener Bevölkerung, Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund sollte mit dem Haus der Begegnung eine Anlaufstelle finden. Diese Räumlichkeiten sollten allen Eppelheimerinnen und Eppelheimern offenstehen und dauerhaft zur aktiven Mitgestaltung ermutigen, in dem sich auch Bürgerbeteiligungsprozesse entwickeln und Ideen umgesetzt werden können. Heute lässt sich sagen: Es ist gelungen!

Bereits bestehende zivilgesellschaftliche Initiativen haben sich mit neuen (kleineren) Gruppen unter einem Dach zusammengefunden. Darüber hinaus hat sich das Haus der Begegnung als Plattform für Informationsveranstaltungen zu einem vielfältigen Themenspektrum wie Trickbetrug, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht oder Anschaffung, Einbau und Nutzung von Balkonkraftwerken etabliert.

Die Zukunftswerkstatt Klima ist in einem engen Beteiligungsprozess mit der Verwaltung, um konkrete Verbesserungen zur Klimawende in Eppelheim umzusetzen. Die Räumlichkeiten werden mittlerweile auch für externe Beratungsangebote genutzt wie für die Wohnberatung des Deutschen Roten Kreuzes zum barrierefreien Umbau der eigenen vier Wände.

Die 18 Angebote im Haus der Begegnung reichen vom Repaircafé bis zur Eppelheimer Flüchtlingshilfe, von Sprachangeboten bis zur Hausaufgabenhilfe oder vom Gedächtnistraining bis zum Spielenachmittag. Sie umfassen weiterhin das internationale Erzählcafé, die Zukunftswerkstatt Klima, das Elterncafé, einen Chor für internationale Musik, den interkulturellen Garten, Infoveranstaltungen, internationales Kochen, Lernpaten, die AG Demographie, die AG Miteinander in Vielfalt und Respekt, den Runden Tisch Senioren sowie Technik, die begeistert. Ohne die Freiwilligen würde mit Ausnahme der Berufungen durch Hauptamtliche keines der Angebote im Haus der Begegnung stattfinden. Zu Beginn wurden Projektpatinnen und Projektpaten gesucht, die „ihr“ Projekt vorangebracht und aufgebaut haben.

Die Umfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern belegt die Förderung des Miteinanders. Die inklusiv ausgerichteten Angebote stehen allen Interessierten offen. Mittlerweile hat sich das Haus der Begegnung über die Stadtgrenzen Eppelheims hinaus solch einen guten Ruf erworben, dass auch Bürgerinnen und Bürger benachbarter Kommunen die Angebote wahrnehmen.

Die Überführung des Projekts in langfristige Strukturen ist nun der nächste wichtige Schritt, nachdem der Gemeinderat vor gut einem halben Jahr die Fortführung und die weitere finanzielle Unterstützung des Hauses der Begegnung auch über das Projekt- und Förderende hinaus (14. Oktober 2023) das ganze Jahr 2024 hindurch beschlossen hat. Auch das belegt die große Akzeptanz des Hauses der Begegnung bei Politik und Verwaltung in Zeiten knapper Kassen, in denen alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand gestellt werden. Doch man ist sich einig in dem Bestreben, den freiwillig tätigen Menschen eine Perspektive und auch zukünftig eine Infrastruktur für ihr Engagement bereitzustellen.

Ziel ist es, das Haus der Begegnung in einen Verein in enger Kooperation mit der Stadt Eppelheim zu überführen. Für den Übergangszeitraum von Mitte Oktober 2023 bis Ende 2024 werden alle notwendigen Vorarbeiten getroffen, sodass spätestens ab 1. Januar 2025 der Verein zum Haus der Begegnung, der aus verschiedenen Optionen als selbsttragende Organisationsstruktur gewählt wurde, die Arbeit aufnehmen kann.

Dieser partizipative Prozess wurde von der Organisationsgruppe geleitet. Ihre Aufgaben bestehen unter anderem in Organisation, Konzept- und Strategieerarbeitung in einem gemischten Team aus Stadt und Freiwilligen. Beteiligte sind die städtische Integrationsberaterin Ann-Kathrin Stork, Elisabeth Klett (Moderation/Leitung der AG Demographie in der Orgagruppe), Isabel Moreira da Silva und Martina Müller-Norouzi (beide Vertreterinnen der AG Miteinander in Vielfalt und Respekt). Diese Kombination aus Vertreterinnen zweier zivilgesellschaftlicher Organisationen war Voraussetzung für die Förderung über das Programm „Quartiersimpulse. Beratung und Umsetzung von Quartiersprojekten vor Ort“ der Allianz für Beteiligung. Es ist Teil der Landesstrategie und wurde gefördert durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.