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Eppelheim hat jetzt einen Naturkindergarten

Große Freude über den neuen Naturkindergarten herrscht bei Ahmed und seinem Papa (v. l.), dem zuständigen Amtsleiter David Stoiber (Amt für Ordnung, Bildung und Bürgerservice), Bürgermeisterin Patricia Rebmann, dem Erzieher Max Albring, der Leiterin Marij Euler, dem geschäftsführenden Postillion-Vorsitzenden Thomas Lenz sowie bei Thalía und ihrer Mama. Foto: Stadt Eppelheim

Seit 16. Februar bereichert der Naturkindergarten auf dem ehemaligen Kulbachgelände beim Alten Wasserwerk, das die Stadt verpachtet hat, die Kindergartenlandschaft in Eppelheim. Das Konzept sieht vor, dass die Mädchen und Jungen ihren Alltag ganzjährig in der Natur verbringen. Pädagogische Angebote, gemeinsame Mahlzeiten, die die Kinder selbst von zu Hause mitbringen, das Spiel und weitere Aktionen finden im Freien statt. Bei schlechtem Wetter steht ein Bauwagen als Schutzunterkunft zur Verfügung.

Träger ist der Verein Postillion, der neben Hauskindergärten und Krippen – unter anderem auch in Eppelheim – bereits über 20 Wald-und Naturkindergärten im Rhein-Neckar-Kreis, im Kreis Karlsruhe und in Südhessen betreibt.

„Das hat sich jetzt ziemlich lange hingezogen von der Idee bis zum Tag der Eröffnung“, sparte Bürgermeisterin Patricia Rebmann beim Vor-Ort-Termin nicht mit Kritik. „Vonseiten des Landratsamtes wurden uns in den vergangenen Jahren ganz schön viele Steine in den Weg gelegt“, mischte sich in die alles überwiegende Freude auch eine gehörige Portion Ärger.

Sie dankte dem geschäftsführenden Postillion-Vorsitzenden Stefan Lenz für die Geduld. Darüber hinaus auch dem Sprecher der Landwirte, Simon Stephan, und dem städtischen Bauamtsleiter Michael Benda, „die sich für die Baugenehmigung verkämpft haben. Ohne das Engagement der beiden, das weit über das normale Maß hinausgeht, würde der Bauwagen heute noch nicht stehen“, lobte sie. Die Innenausstattung konnte unter anderem mithilfe von Spenden eines Baumarktes und einer Schreinerei realisiert werden.

Der Bauwagen mit Komposttoilette verfügt über eine Solaranlage auf dem Dach. Geheizt wird mit Holz, Wasser gibt’s vom Jugendzentrum (JUZ) gegenüber, wo der Postillion in den Räumlichkeiten des Alten Wasserwerks mobile Jugendarbeit anbietet. Dort ist auch die Anlaufstelle für Notfälle.

Leiterin Marij Euler wird sich gemeinsam mit Erzieher Max Albring um die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren kümmern. Sie war sofort begeistert von dem Arbeitsplatz, der ihr Stefan Lenz vor geraumer Zeit unterbreitete und daher gerne bereit, auf den Tag der Eröffnung zu warten.

„Mein Dank gilt heute auch den Familien, die dieses Angebot annehmen. Es bildet einen weiteren Teil der vielfältigen Lebensentwürfe unserer Familien in Eppelheim ab“, meinte Bürgermeisterin Rebmann. „Nur so kann der Naturkindergarten funktionieren.“

In der Gruppe mit 20 Plätzen, die der Naturkindergarten ausschließlich Eppelheimer Kindern bietet, sind bisher fünf belegt. „Das ist ein ganz normaler Prozess“, weiß Stefan Lenz aus Erfahrung, „mitten im Kindergartenjahr gibt es selten Wechselabsichten. Es dauert meistens rund zwei Jahre bis zur vollen Belegung.“

Die Betreuungszeiten des Naturkindergartens sind montags bis freitags von 7.30 bis 13.30 Uhr. Die Kinder können im Freien herumtoben und die Natur kennenlernen, handwerklich tätig werden oder Gemüse anbauen. Raus geht’s bei jeder Witterung – abgesehen natürlich von Extremwetterwarnungen. 

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